Das Projekt „GIDA – Gute Interaktionsarbeit Digital Assistiert“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Zukunft der Arbeit: Innovation für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

 

Transfer aus dem Projekt

Vorstellung der OKJA-App auf Fachtagung

Vom 20. bis 21.06.2022 organisierten das Meta-Projekt InWiGe…

PROJEKTBESCHREIBUNG

Verständnis von Interaktionsarbeit

Im Rahmen des Projekts GIDA wird Interaktionsarbeit primär als direkte Mensch-Mensch-Interaktion im Sektor der sozialen Arbeit betrachtet.

Darüber hinaus betrachtet das Verbundprojekt im Zuge der Konzeption digitaler Instrumente die Möglichkeiten und Chancen der Integration einer Mensch-Maschine-Interaktion.

Forschungsfragen

  • Inwieweit ergeben sich Wechselwirkungen zwischen Digitalisierungs- und Ökonomisierungsanforderungen und deren spezifischen Folgen für eine gelingende Interaktionsbeziehung zwischen Beschäftigten und AdressatInnen?

  • Unter welchen Bedingungen können digitale Instrumente und Lösungen dem Ökonomisierungsdruck entgegenwirken?

Motivation

In der Sozialen Arbeit geraten etablierte und tradierte Arbeitsformen zunehmend unter Druck.

Der demografische Wandel, Kosten- und Effizienzansprüche sowie eine heterogene Kundenstruktur sind Merkmale veränderter Rahmenbedingungen, unter denen die Arbeit an und mit Menschen in der sozialen Arbeit erbracht wird. Zudem verändern sich die Arbeitswelten in der sozialen Arbeit durch digitale Technologien maßgeblich.

So stehen Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen vor der Herausforderung, nicht nur in der direkten Interaktion mit Klient*innen zu agieren, sondern auch in virtuellen Datenräumen zu arbeiten. Hinzu kommt ein wachsender Dokumentations- und Verwaltungsaufwand, der nicht zuletzt auf die gestiegenen Qualitätsansprüche zurückzuführen ist.

Durch die zunehmende Durchdringung von Kommunikations- und Informationstechnologien ergeben sich neue Anforderung an Beschäftigte in der Sozialen Arbeit. Zugleich eröffnen digitale Instrumente jedoch auch neue und innovative Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung und -organisation.

Nutzen

Ziel des Forschungsprojekts GIDA ist es, beteiligungsorientierte, interaktionsbezogene, menschengerechte und nachhaltige Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, die dem besonderen Charakter der Arbeit an und mit Menschen in der sozialen Arbeit gerecht werden.

Auf Grundlage von Betriebs- und Branchenanalysen werden digitale Assistenzsysteme entwickelt, deren Nutzung und Transfer zu einer erfolgreichen Digitalisierung in den beteiligten Unternehmen und darüber hinausreichenden Bereichen führen werden.

Konkrete technische Lösungen – wie z. B. die Weiterentwicklung einer Kita-App oder die Entwicklung einer Kommunikations-App für die offene Kinder- und Jugendarbeit – werden zur Verbesserung der Arbeitssituation, -gestaltung und Organisationsentwicklung sowie der Qualität der Interaktionsbeziehung zwischen SozialarbeiterInnen, KlientInnen und Angehörigen im Anwendungsfeld der sozialen Arbeit beitragen.

Als Gesamtschau der Projektergebnisse wird ein Digitalisierungskompass entstehen, in dem Fallstudien vorgestellt werden, welche die Entwicklung und Erprobung von digitalen Lösungen als Best-Practice-Beispiele beschreiben.

Zusätzlich wird ein Handlungsleitfaden für digitale Veränderungsprozesse in den Digitalisierungskompass integriert. Der Handlungsleitfaden wird ein Selbstbewertungsraster zur Auswahl von digitalisierbaren Arbeitsaufgaben, Methoden zur Beteiligung von Beschäftigten sowie Workshop-Konzepte und Gestaltungsmodule zur Berücksichtigung von Kriterien menschengerechter Arbeit beinhalten.

Zudem ist der Aufbau eines Betriebsratsnetzwerkes geplant, welches dabei helfen soll, die Projektergebnisse mit den Praxiserfahrungen der TeilnehmerInnen abzugleichen.

 

Internationaler Bund e.V.

Der Internationale Bund (IB) ist mit mehr als 14.000 Mitarbeitenden einer der großen Dienstleister in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Er unterstützt Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren dabei, ein selbstverantwortetes Leben zu führen – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Weltanschauung. Sein Leitsatz „Menschsein stärken“ ist für die Mitarbeiter*innen Motivation und Orientierung.

Projektteam

Daniela Keeß
Abteilungsleitung
Abteilung Familie / besondere Lebenslagen
Zentrale Geschäftsführung
Ressort Produkte & Programme
daniela.keess@ib.de
+49 (0) 069 94545-150

Christiane Lensch

Projektkoordination
Abteilung Familie / besondere Lebenslagen
Zentrale Geschäftsführung
Ressort Produkte & Programme
christiane.lensch@ib.de
+49 (0) 171 5451727

Elisabeth Späth
Kinderförderung und -bildung/  
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Abteilung Familie / besondere Lebenslagen
Zentrale Geschäftsführung
Ressort Produkte & Programme
elisabeth.spaeth@ib.de
+49 (0) 69 94545 216

Heide-Katrin Goeden
Referentin Erziehungshilfen / Gender
Abteilung Familie / besondere Lebenslagen
Zentrale Geschäftsführung
Ressort Produkte & Programme
heide-katrin.goeden@ib.de

Tel.: +49 (0) 69 94545 230

IMU Institut GmbH

Die IMU Institut GmbH ist ein unabhängiges, interdisziplinäres, arbeitsorientiertes Forschungs- und Beratungsinstitut. Die Kolleg*innen verbinden wissenschaftliche Perspektiven mit betrieblicher Praxis und regionaler Entwicklung. Sie stehen für eine nachhaltige Entwicklung, zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen sowie für die Entwicklung von Beschäftigung.

Im Projekt verantworten sie die betriebliche Gestaltung in den Einrichtungen des IB und den Transfer der Ergebnisse in die gewerkschaftliche Öffentlichkeit.

Mitarbeiter*innen

Yalcin Kutlu
Arbeitsgestalter und Wissenschaftler
ykutlu@imu-institut.de
+49 (0)  711 2370534

Laura Bremert
Arbeitsgestalterin und Wissenschaftlerin
lbremert@imu-institut.de
+49 (0) 151 12 83 88 01

Bettina Seibold
Arbeitsgestalterin und Wissenschaftlerin
bseibold@imu-institut.de
+49 (0)  711 23705-31

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Globalisierung, Digitalisierung, Prekarisierung sowie Dynamiken kapitalistischer Landnahmen sind Themen des Arbeitsbereichs für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie der FSU Jena. Seine Forscher*innen beschäftigen sich mit Umbrüchen in der Arbeitswelt und wirtschaftlichen Veränderungen. Die Aktivitäten umfassen sowohl empirische Forschungsprojekte mit praxisrelevanten Fragestellungen zu aktuellen gesellschaftlichen Problemfeldern, als auch deren Einbettung in allgemeinere Diskussionen theoretischer Konzepte und Gesellschaftsanalysen.

Im Projekt GIDA hat die FSU Jena die Verbundkoordination und Leitung der Analyse sowie Produktentwicklung inne. Die Forscher*innen ermitteln anhand empirischer Verfahren die Herausforderungen, Nutzer*innenbedürfnisse und Hemmfaktoren im Zusammenhang mit der Einführung und Nutzung digitaler Instrumente in der Sozialen Arbeit. Weiterhin begleiten sie die Gestaltung in den Unternehmen und den betrieblichen Transfer.

Mitarbeiter*innen

Prof. Dr. Klaus Dörre
Projektleiter FSU Jena
Bereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
klaus.doerre@uni-jena.de
+49 (0) 3641 945520

Martin Ehrlich
Verbundkoordinator, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Bereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
martin.ehrlich@uni-jena.de
+49 (0) 3641 945527

Christian Schädlich
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arbeitsgestalter
Bereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
christian.schaedlich@uni-jena.de
+49 (0) 3641 945592

Manfred Füchtenkötter
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Bereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie
manfred.fuechtenkoetter@uni-jena.de 
+49 (0) 3641 945592